Während man im Straßenverkehr an Hinweisschilder gewohnt ist, kann die Beschilderung auf Skipisten zunächst verwirrend wirken. Besonders, wenn man sich erstmals in einem größeren Skigebiet befindet, wird man schnell von einer Vielzahl an Schildern und Farben überwältigt.
Was bedeuten die Farben Grün, Blau, Rot, Gelb oder Schwarz auf Skipisten? Welche Kriterien legen fest, ob eine Piste als blau, rot oder schwarz klassifiziert wird? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Pistenmarkierungen in den Skigebieten der Alpen und weltweit. Zudem stellen wir Ihnen passende Skigebiete für jede Pistenkategorie vor.
Das Wichtigste vorab zusammengefasst
- Pistenfarben geben den Schwierigkeitsgrad an: Blau steht für leicht, Rot für mittelschwer, und Schwarz für schwer – diese Markierungen basieren auf der Steilheit der Pisten.
- Grüne Pisten sind für Anfänger ideal: Mit einem sanften Gefälle von 6 bis 25 Prozent eignen sie sich hervorragend für Skineulinge, besonders in Frankreich und Nordamerika.
- Blaue Pisten für Einsteiger und Familien: Diese Pisten haben ein Gefälle bis zu 25 Prozent und bieten Anfängern eine sichere Möglichkeit, Skitechniken zu erlernen.
- Rote Pisten für Fortgeschrittene: Mit einem Gefälle unter 40 Prozent eignen sie sich für erfahrenere Skifahrer, die ihre Technik verfeinern möchten.
- Schwarze Pisten nur für Profis: Mit mehr als 40 Prozent Gefälle stellen sie eine Herausforderung dar und sollten nur von sehr erfahrenen Skifahrern befahren werden.
- Skirouten für Abenteurer: Markiert und gesichert, aber nicht präpariert – ideal für erfahrene Fahrer, die auf unebenem Terrain fahren möchten.
- Freies Gelände birgt Risiken: Sobald die Markierungen aufhören, beginnt ungesichertes Gelände mit erhöhtem Risiko für Lawinen und Abstürze.
Eine farbliche Orientierung für Skipisten
Wenn Sie sich in einem großen Skigebiet zum ersten Mal bewegen, werden Sie von einer Vielzahl von Schildern begrüßt. Die Frage, ob eine Abfahrt blau, rot oder schwarz ist, stellt sich rasch. Doch welche Bedeutung haben diese Farben beim Skifahren? Wie werden die Pisten eingeteilt? Um mögliche Verwirrungen zu vermeiden, möchten wir Ihnen die unterschiedlichen Pistenmarkierungen in den Alpen und anderen Regionen näher erläutern. Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen einige der besten Skigebiete für jede Schwierigkeitsstufe.
Was die Farben auf den Skipisten anzeigen
Die farbliche Kennzeichnung der Pisten gibt Auskunft über den Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Abfahrt. Sie zeigt an, ob eine Strecke für Anfänger geeignet ist oder ob sie aufgrund ihrer Steilheit besser von fortgeschrittenen Skifahrern genutzt werden sollte. Die Nummerierung der Pisten dient dazu, sich in großen Skigebieten besser zurechtzufinden und zu verhindern, dass jemand vom Weg abkommt. Diese und viele weitere Informationen erhältst Du auch in unserer Skischule Kaprun.
In manchen Fällen werden die Nummern durch Pistenbezeichnungen ergänzt, um die Orientierung zu erleichtern. Zudem werden Pistenränder durch Stäbe markiert, die entweder in leuchtenden Farben gestrichen sind, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, oder in der jeweiligen Pistenfarbe gehalten sind.
Grüne Skipisten – Einfache Abfahrten für Anfänger
In den deutschsprachigen Regionen kennzeichnet ein grünes Schild vor allem sehr flache, einfache Pisten, die oft als Übungshänge dienen. Hier lernen Anfänger das Skifahren. In Frankreich und Nordamerika sind grüne Pisten häufiger zu finden. Diese Pisten haben ein Gefälle von 6 bis 25 Prozent und sind ideal, um das richtige Fallen zu üben oder die ersten Kurven zu meistern. Skigebiete wie Les Deux Alpes und Alpe d’Huez in Frankreich bieten eine Vielzahl grüner Pisten an.
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Andere Länder, andere Farben
Die Farben Blau, Rot und Schwarz sind am weitesten verbreitet und stehen jeweils für leicht, mittelschwer und schwer. Diese Klassifizierung richtet sich nach der maximalen Steigung der Piste. In einigen Ländern wie Norwegen, Frankreich, den USA und Kanada gibt es auch grüne Pisten. Zudem existiert in Kanada und den USA eine zusätzliche Einstufung für besonders schwierige, tiefschwarze Pisten. Im Folgenden wird erläutert, wann eine Piste grün, blau, rot oder schwarz ist.
Blaue Pisten – Ideal für Einsteiger und Familien
Eine blaue Pistenmarkierung kennzeichnet eine flache Skipiste, die oft scherzhaft als Skiautobahn bezeichnet wird. Mit einem Gefälle von bis zu 25 Prozent eignen sich diese Pisten bestens für Anfänger, Wiedereinsteiger und Familien mit Kindern. Auf blauen Pisten können verschiedene Skitechniken wie Schneepflug, Schwünge und Carving geübt werden.
Hier erwartet die Skifahrer eine gemütliche Abfahrt ohne großen Adrenalinkick. In Nordamerika bedeutet ein blaues Quadrat hingegen ein stärkeres Gefälle von 25 bis 40 Prozent. Empfehlenswerte Skigebiete mit vielen blauen Pisten sind Winterberg in Deutschland, die Tiroler Zugspitz Arena in Österreich und Alta Badia in Italien.
Rote Pisten – Für Fortgeschrittene
Rote Pisten weisen in den Alpen einen mittleren Schwierigkeitsgrad auf und haben ein Gefälle von weniger als 40 Prozent. Sie sind für Anfänger weniger geeignet und werden von fortgeschrittenen Skifahrern genutzt, um ihre Technik zu verbessern oder sich auf steilere Abfahrten vorzubereiten. Geübte Skifahrer können auf roten Pisten ihre Carvingtechnik verfeinern, während für alle anderen der Kurzschwung empfohlen wird.
Skigebiete wie Saalbach in Österreich, Oberstdorf in Deutschland und Gröden in Italien bieten eine Vielzahl an roten Pisten.
Eine klare Pistenmarkierung ist der stille Wegweiser, der Skifahrer sicher durch das weiße Labyrinth führt.
Hermann Oberschneider
Schwarze Pisten – Nur für erfahrene Skifahrer
Schwarze Pisten sind extrem steil und bleiben erfahrenen Skifahrern vorbehalten. Ein Gefälle von mehr als 40 Prozent birgt für Anfänger ein erhebliches Risiko. Auf diesen Pisten sollte man nur fahren, wenn man den Kurzschwung sicher beherrscht. Beim Carving auf schwarzen Pisten kann die Fliehkraft schnell zu einem Problem werden. In Amerika zeigt das Symbol eines schwarzen Diamanten eine schwierige Piste an, die ein Gefälle von über 40 Prozent aufweist. Zwei schwarze Diamanten kennzeichnen eine extrem schwierige Abfahrt mit besonderen Herausforderungen wie engen Kurven und unübersichtlichen Kanten. Skigebiete in Europa mit vielen schwarzen Pisten sind Davos-Klosters und die Skiarena Andermatt-Sedrun in der Schweiz sowie Ski Arlberg in Österreich.
Skirouten – Für Abenteuerlustige
Skirouten, die im Pistenplan gelb oder rot-gestrichelt markiert sind, werden in den Alpen immer häufiger. Diese Pisten sind markiert und gesichert, aber nicht präpariert. Solche Abfahrten eignen sich für sehr erfahrene Skifahrer und Snowboarder, da die Strecke oft uneben ist und man auch auf Tiefschnee treffen kann. Markierte Skirouten können ohne Führer befahren werden, da die alpinen Gefahren nicht größer sind als auf anderen Pisten. Bekannte Skigebiete mit vielen Skirouten sind Davos-Klosters in der Schweiz, Fieberbrunn in Österreich und Zermatt in der Schweiz.
Weitere Markierungen auf präparierten Pisten
In großen Skigebieten kann man schnell die Orientierung verlieren, daher sind präparierte Pisten oft mit Markierungen versehen, die den Weg weisen. Soll ein Skigebiet ein Pistengütesiegel erhalten, werden an den Rändern der Pisten Pfeile angebracht. Zudem werden Stäbe und Schilder entlang der Pisten aufgestellt, die entweder in Leuchtfarben oder in der jeweiligen Pistenfarbe gehalten sind und die Fahrtrichtung oder das Trainingsgebiet abgrenzen.
Keine Markierungen im freien Gelände
Befinden sich keine Schilder mehr in Sichtweite, dann hat man das gesicherte Skigebiet verlassen und ist im freien Gelände unterwegs. Dieser Bereich ist weder markiert noch präpariert und auch nicht gesichert. Wer die markierten Pisten verlässt, sollte sich bewusst sein, dass er auf eigenes Risiko handelt. Oftmals wird beim Verlassen der Pisten auf die Gefahr von Lawinen oder Abstürzen hingewiesen, etwa durch Schilder mit einer Lawinenwarnung. In vielen Fällen weist auch ein orangefarbenes Blinklicht auf die aktuelle Lawinengefahr hin.
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Fazit
Die Pistenmarkierungen in Skigebieten dienen zur Orientierung und geben den Schwierigkeitsgrad der Abfahrten an. Grüne Pisten sind ideal für Anfänger mit einem sanften Gefälle von bis zu 25 Prozent, während blaue Pisten ebenfalls für Einsteiger und Familien geeignet sind, jedoch etwas steiler sind.
Rote Pisten richten sich an fortgeschrittene Skifahrer mit einem Gefälle unter 40 Prozent, und schwarze Pisten sind nur für sehr erfahrene Skifahrer geeignet, da sie ein Gefälle von über 40 Prozent aufweisen. Skirouten, die oft unpräpariert sind, bieten Abenteuerlustigen zusätzliche Herausforderungen. Die Markierungen helfen, sich im Skigebiet sicher zu orientieren und Gefahren wie ungesichertes Gelände zu vermeiden.
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